DPSG - Ausbildung
Text der Bundesleitung
mit entsprechender Änderung für unseren Bezirk.
Pfadfinderische Erziehung will, daß Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zunehmend
eigenständig entscheiden und handeln können. Aus Erlebnissen und Erfahrungen erwächst ein
Gewinn an Kenntnissen, Fertigkeiten und Lebenseinstellungen. Entdecken, Erproben und
Handeln fördern den Prozeß, sich der Welt mit offenen Augen, kritischen Geist und
überzeugender Entschlossenheit zuzuwenden. Hierbei sind die zwei Leitsätze von
Baden-Powell "learning by doing" und "look at the boy/girl", von großer Bedeutung. Dazu
bedarf es ausgebildeter junger Erwachsener als Leitungskräfte, deshalb werden in der DPSG
junge Erwachsene ab 18 Jahren Leiter/Leiterin. Jede und jeder einzelne bringt für die Tätigkeit
als Leiterin oder Leiter Vorerfahrungen, Fähigkeiten und Vorlieben mit. Die DPSG bietet für
die Leiter und Leiterinnen verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung.
- Die Leiterrunde
Als erstes ist die Leiterrunde ein Ort der Ausbildung, dort wird ein breites Spektrum an
Themen bearbeitet, dazu gehören u.a. Grundkenntnisse zur Pfadfinderbewegung, zur DPSG
und zur Pädagogik der DPSG, sowie die Soforthilfe bei Unfällen, Rechtsfragen, Aufklärung
zur Aufsichtspflicht und Grundkenntnisse in Methoden und Techniken.
- Der Bezirk
Auf Bezirksebene gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung, so werden
hier für die Leiter/innen der jeweiligen Altersstufen weitere Qualifizierungmaßnahmen
angeboten. Oder spezielle thematische Werkstatttreffen, die sowohl typisch pfadfinderische
Techniken oder auch pädagogische Fragen zum Inhalt haben können.
In unserem Bezirk wird zusätzlich der "Crash-Kurs" angeboten. Seine Inhalte sind:
- Kennenlernen
- Weshalb sind wir Pfadfinder ?
- Aufbau und Struktur der DPSG
- Beitrag und Versicherung
- Recht und Gesetze für JugendgruppenleiterInnen
- Pfadfinder und Religiosität
- Reflexion
- Woodbageausbildung in der Diözese
Auf Diözesanebene werden weitere stufenbezogene oder themenbezogene Kurse angeboten,
besonders ist der Woodbadgekurs (Teil 1) hervorzuheben. Im Vordergrund steht die
Umsetzung eines Projektes auf der Grundlage der Interessen der Teilnehmer/innen. Damit
werden zwei Ziele verfolgt:
Zum einen sollen die Kompetenzerweiterung und Identitätsentwicklung über praktische Erfahrungen ermöglicht werden. Zum anderen sollen die
Teilnehmer/innen des Kurses erfahren, unter welchen Bedingungen sich ein gemeinsames Projekt
entwickelt und gelingen kann.
Sie sollen erleben, daß auf diese Weise Ideen für ein gemeinsames Handeln entstehen. Zur Umsetzung einer dieser Ideen ist nun die Orientierung an
der Projektmethode von Bedeutung. Die Ideen werden in der DPSG durch projektorientiertes
Handeln verwirklicht. Damit ist gemeint, daß die Projektmethode nicht starr, sondern
situationsbezogen angewendet wird. Zugleich wird so die Identitätsbildung bei den
Teilnehmer/innen angestoßen und insbesondere beim Woodbadgekurs Teil I die
Kompetenzerweiterung ermöglicht.
Unter Kompetenzen verstehen wir:
- Gruppenentwicklungsphasen kennen
- Rollen und Positionen in Gruppen erkennen können
- Reflexion leiten können und Reflexionesmethoden kennen
- Bedingungen von Entscheidungsfindungen kennen
- Feedback als Methode anwenden können
- Gesprächsfähigkeiten entwickeln
- frei vor Gruppen sprechen und zuhören können
- Moderation
- kreatives Potential entdecken und weiterentwickeln
- lernen, die Projektmethode situationsgerecht und bedürfnisorientiert anzuwenden
- mit den pfadfinderischen Strukturen umgehen können.
- Woodbadgeausbildung auf Bundesebene
Auf der Bundesebene wird stufenbezogen der Woodbadgekurs (Teil 2) angeboten.
Hauptakzent des Kurses ist die Identitätsbildung der Leiter/innen.
Unter Identitätsbildung verstehen wir:
- Selbst-/Fremdwahrnehmung schulen (sensibel werden für sich und andere)
- lernen, eigene Fähigkeiten besser beurteilen zu können
- Fähigkeit zur Selbstreflexion lernen und eigene biographische Entwicklungen erkennen
- lernen, positive und negative Kritik anzunehmen und auszusprechen
- Bewußtmachung pfadfinderischer Werte
- kritisches Erkennen von Einflüssen der Gesellschaft und des verbandlichen Umfelds
Aufgrund der oben beschriebenen Erfahrungen und regelmäßigen Reflexionen wird eine
Identitätsbildung im Sinne einer reifen, verläßlichen und authentischen Persönlichkeit
unterstützt. Zugleich erweitern sich damit die Kompetenzen der einzelnen Personen. Diese
Leiter/innen können einer Gruppe Orientierung geben und entsprechend den Beürfnissen und
Interessen der jeweiligen Gruppe dieser bei der Umsetzung ihrer eigenen Ideen helfen.