Reisebericht Norwegen / Schweden 2006
Sonntag, 06.08.06 - 1. Tag
Am frühen Morgen (6.45) starten wir gemütlich unsere diesjährige Skandinavientour. Das erste Ziel des
heutigen Tages ist Hamburg. Ein kurzer Bummel durch die Stadt (Hafen, Michel, Rathaus) und dann
besuchen wir das Miniaturwunderland. Natürlich sind wir ganz neugierig auf die neuen Bereiche
Skandinavien und Amerika, dabei stellen wir aber fest, dass auch Altbekanntes immer wieder verändert
wird.
Nur ein kleines Stück geht es weiter auf der Autobahn A1, denn Travemünde ist nicht weit entfernt.
Um 22.00 Uhr legt die "Nils Holgerson" in Richtung Trelleborg ab.
Montag, 07.08.06 - 2. Tag
Extrem ruhig war unsere Überfahrt. Weder Maschinengeräusche noch Seegang haben unsere Nachtruhe
gestört. Pünktlich um 7.30 Uhr legen wir in Trelleborg an - Hallo Schweden, da sind wir. Jetzt kommt
das, was kommen muss ... uns ruft die E6! Vorbei an Malmö und Göteborg führt sie uns bis nach
Tanumshede. Wir besuchen das Weltkulturerbe die Felszeichnungen von Tanum. Natürlich erfolgt der
obligatorische Besichtigungsspaziergang. Neben den Felszeichnungen schauen wir uns auch die Felsgräber
an.
Bei optimalem Wetter fahren wir weiterhin die E6 und rollen weiter Richtung Norden. Langsam ist zu
erkennen, dass aus der Landstraße mal eine Autobahn werden soll. Lassen wir uns in den nächsten Jahren
überraschen.
Nicht schnell, eher trödelig erreichen wir Moss - Hallo Norwegen.
Mit viel Glück erwischen wir sofort eine Fähre nach Horten und finden kurz danach unseren Stellplatz
bei Ardal.
Dienstag, 08.08.06 - 3. Tag
Nach einer ruhigen Nacht und bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir Tönsberg. Bei der Anfahrt auf
die Stadt wurden wir bei der Mautstation doch etwas stutzig. Hier kann nicht bezahlt werden, sondern
die Maut wird durch ein Zusatzgerät abgebucht. Das hat natürlich kein Tourist. Also bittet die Stadt,
die fällige Maut innerhalb von drei Tagen an der Statoil-Tankstelle zu zahlen. Wer sucht schon drei
Tage lang diese Tankstelle? Wir sicher nicht! Mal sehen, ob was nachkommt.
Einen guten Parkplatz haben wir schnell gefunden und beginnen flux mit der Stadtbesichtigung, der
ältesten Stadt Norwegens. Die Marina, die Brygge, die Hebebrücke, die Altstadt und das königliche
Grab schauen wir uns an. Und weiter geht es über die 303 nach Sandefjord. Direkt am Wasser gibt es
einen großen Parkplatz (denn wir natürlich erst zu Fuß gefunden haben) und gleich daneben einen
Kreisel mit Walfängerbrunnen als weithin sichtbares Zeichen für die Vergangenheit der Stadt. Sandefjord
war die norwegische Stadt des Walfangs. Das zeigt sich auch im Walfangmuseum. Seit 1993 ist der Walfang
in Norwegen zu Forschungszwecken wieder erlaubt, weshalb man aber beispielsweise auf dem Fischmarkt in
Bergen Walfleisch kaufen kann, bleibt doch etwas fraglich. Mit diesen Eindrücken reisen wir weiter über
die 303 nach Larvik. Bekannt ist die Stadt vor allem wegen der Fährverbindung nach Frederikshaven
(Dänemark). Deswegen sind wir aber nicht hierher gekommen. Im östlichen Teil des Hafens befindet sich
das Seefahrtsmuseum und gleich daneben sind die Reste der Werft von Colin Archer zu sehen. Der
Schiffsbauer hat viele berühmte Schiffe konstruiert, unter anderem auch die "Fram", die heute in Oslo
im Museum liegt. Gleich neben der ehemaligen Werft (Gedenkstätte) ist das Geburtshaus und ein kleines
Stück weiter das Wohnhaus (selbst gebaut) von Colin Archer. Dort leben auch heute noch Nachfahren von
ihm. Nicht öffentlich zugänglich und daher nicht einfach zu finden, ist sein Grab.
Wir begeben uns auf die 40 und fahren nach Norden in Richtung Kongsberg. Die Strecke führt immer am
Lagen entlang. Sieht der Fluss nach einem richtigen Kanufluss aus, so wird man spätestens an den
Wasserfällen des
Kjaerra-Fossepark eines besseren belehrt. Der Fossepark ist im Sommer eine
Freizeiteinrichtung mit Lachsfang und kulturellen Angeboten. Ab Mitte Juli findet dort donnerstags
immer etwas statt. Etwas weiter kommt der Brufoss, dort verlassen wir die 40 und finden kurz hinter
Hvittingsfoss unseren Stellplatz.
Mittwoch, 09.08.06 - 4. Tag
Aufbruch nach Kongsberg! Dort besichtigen wir das Kongsberg-Museum mit Ausstellungen zum Bergbau,
Skifahren, Münzen und Waffen. Die Kirche hat eine besondere Innenausstattung. Sie besteht scheinbar
aus Marmor und erst bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass alles aus Holz erstellt und bemalt
wurde. Auf der 40 verlassen wir Kongsberg in Richtung Norden und kommen so in das Numedal. Ein kurzer
Stopp am Grettefossen führt uns die Straße zur Stabkirche nach Flesberg (leider geschlossen).
Besichtigen konnten wir die Stabkirchen von: Rollag, Nore und Uvdal. Alle Stabkirche im Numedal sind
wunderschön von innen bemalt. Ein Halt am Wasserkraftwerk Rödberg gehört ebenso dazu vie das
Freilichtmuseum Uvdal. Am "Numedal Höyfellssenter" geht ein abwechslungsreicher und sehr interessanter
Tag zu Ende. Nach ein Spatziergang zwischen den Fjellhütten, ein Saunagang und Duschen und wir sagen
"Gute Nacht".
Donnerstag, 10.08.06 - 5. Tag
Die Fahrt ging durch das Sigridfjell über das Kipdalen bis nach Geilo. Geilo ist ein klassischer
Wintersportort, den wir eher nach Östereich als nach Norwegen stecken würden.
Vorräte ergänzen und weiterfahren. Auf der 7 fahren wir weiter nach Hol und biegen dort in das
Sudndalen ab. Das Sudndalen ist nach unserer Meinung ein norwegisches Bilderbuchtal. An der Bry bru
wird gestoppt und wir entscheiden uns spontan zu einer Wanderung an den
Hivjufossen. Der Wasserfall
besteht aus zwei Teilen, die insgesamt eine Fallhöhe von 250 m ergeben. Der Wanderweg, angeblich nur
1,5 km, ist steil, aber bis zum ersten Aussichtspunt (unterer Wasserfall) noch leidlich begehbar. ¾ der
Strecke gehen aber noch steiler den Berg hinauf, hier wird eher geklettert als gewandert. Am Ziel
angekommen, steht man direkt über den oberen Teil des Wasserfalls. Der Ausblick belohnt alle Strapazen,
eine noch schönere Belohnung sind aber die vielen Heidel- und Multebeeren. Mit den Beeren gestärkt,
sind wir auch rasch wieder zurück am Auto. Ab jetzt steigt die Straße ständig an und wir erreichen die
Region von Fjell und Hochgebirge - das Aurlandsdalen -. In Österbo gibt es einen Erkundungsstopp für
die Wanderung Österbo-Vassbygdi und wir fahren weiter Richtung Aurland. Kurz vor dem Vassbygdi-Vatnet
beginnt eine Passstrasse, die den Trollstig übertrifft. An der 1000-m-Felswand stürzt sich die Strasse
auf gut 15 km in die Tiefe. Tunnel, Serpentinen und Engstellen sind natürlich auch dabei. Fast unten
angekommen stoppt eine Ampel den Verkehr für eine einspurige Passage. Recht schnell können wir
feststellen, dass Rauch und Geruch von unseren Bremsen aufsteigen, wir haben aber noch genug
Galgenhumor, uns über die Autos hinter uns zu amüsieren, deren Bremsen erheblich stärker qualmen als
unsere. Da das Wetter recht unbeständig ist und auch bleibt, suchen wir für die geplante Wanderung
eine Hütte, um zwei Nächte dort zu schlafen. In der ganzen Region
Aurland war nicht eine einzige freie
Hütte zu bekommen und wir mussten auf einen eher schlechten Campingplatz in
Flam ausweichen. Nach
Abwägung der Umstände gab es für uns nur die Entscheidung, die Wanderung auf die nächste Reise zu
vertagen. Dafür haben wir uns in Flam am Hafen mit ein paar Souvenirs getröstet.
Freitag, 11.08.06 - 6.Tag
Um uns ein wenig für die entgangene Wanderung zu entschädigen, steht für heute hauptsächlich der
Aurlandsvegen auf dem Programm. Doch zuvor machen wir einen kleinen Abstecher nach Undredal. Neben
einer unüberschaubaren Anzahl von Ziegen samt Molekerei und Geitost-Käserei (Ekelkäse) steht dort
Norwegens kleinste Stabkirche mit rund 40 Plätzen. Über Flam geht es nun nach Aurland. Ortsbesichtigung,
Einkauf, noch ein paar Infos zum Björnestigen sammeln und wir machen uns auf den Weg nach Laerdal. Die
direkte Verbindung (E 16) ist ein Tunnel, nebenbei ist er mit 24,5 km der längste Straßentunnel der
Welt. Wir entscheiden uns nicht für 20 min. Tunnelfahrt, sondern für 3,5 h Stunden Bergstrecke, den
Aurlandsvegen. Eine einspurige Passstrecke mit Ausweichbuchten (mehr Bucht als Ausweich) was bedeutet,
bei Gegenverkehr ist fast immer rangieren notwendig. Dazu WoMo-Fahrer, die nicht nach Spiegeln
rückwärts fahren können und das bis zur Passhöhe. Dazwischen ein kurzer Halt am Aussichtspunkt mit
phantastischem Blick über Aurland und den Fjord. Vorbei am Hornnipa durch das Hochgebirge zum
Horndalen, um dann wieder auf steiler Piste runter nach Laerdal zu fahren. Mit dem Guck-Stopp kommen
so für die knapp 60 km gut und gerne 3,5 h zusammen. In Laerdal stellen wir fest, das Kühlerwasser ist
geschrumpft, die Bremsen sind heiß (aber rauchen nicht) und wir gönnen uns die Besichtigung des
Villakssenters. In Norwegen gelten der Laerdalselva und der Tana als die Lachsflüsse schlechthin. Im
Senter können lebende Lachse bis gut 1,40 m Größe in nahezu natürlicher Umgebung beobachtet werden.
Dazu gibt es die obligatorische Ausstellung, ein großes Kino, in dem ein Film über das Leben der
Lachse gezeigt wird und eine Lachsgaststätte. Über die 5 fahren wir zum Ardalsfjorden und folgen der
53 bis Övre Ardal. Unseren Stellplatz finden wir am Ardalsvatnet.
Samstag, 12.08.06 - 7. Tag
Utladalen: Gleich nach dem Kaffee fahren wir das kleine Stückchen bis ins
Utladalen, parken kurz vor
dem Naturhus und wandern in das Tal der Wasserfälle. Sofort begrüßt uns der Hjellefossen. Nach kurzer
Zeit, noch bequem erreichbar, kommt der Avdalfossen und ab dem Bauernhof Vetti kommt wieder einer der
berühmt, berüchtigten Kraxelsteige zum Vettisfossen. Richtig ist im Utladalen ist der Avdalsfossen mit
Abstand der schönste. Malerisch gelegen, schwer erreichbar (daher kaum Besucher) und problematisch bei
der Besichtigung ist definitiv der höchste, unregulierte Wasserfall Norwegens - der Vettisfossen. Eine
Superwanderung, wenn man sich nicht nach den, wie in Norwegen üblich, untertriebenen Zeitangaben
richtet. "Och so, zwei Stunden, weil es ja ein einfacher Weg ist", war dann eben doch 3 Stunden
Laufzeit und der letzte Kilometer eine reine Klettertour. Alles in allem eine Supertour, die immer
wieder zu empfehlen ist. Zumal es noch einen Bergpfad gibt, der bis zur Spitze des Vettisfossen führt.
Natürlich ging der Rückweg schneller, weil er in diesem wundervollen Tal nur bergab führte. Wieder am
Auto fahren wir die Passstrecke 53 hinauf zum Tyin, durch die sehr reizvolle Landschaft des Tyedalen
wieder hinab nach Högenet, um bei Vang zu übernachten.
Sonntag, 13.08.06 - 8. Tag
Die Tagesetappe beginnt in Höre gefolgt von Hegge, wo wir die Stabkirchen besuchen. Auf der 51 fahren
wir nordwärts und sind von Beitostölen doch erst einmal geschockt. Soviel Tourismus an einem Ort hatten
wir hier sicher nicht erwartet. Da auch wir Touristen sind, gab es einen kurzen Stop zum Bummel und
Mittagessen, um dann der 51 in die Valdresflya zu folgen. Mit etwas Glück erwischten wir hier oben
endlich unser Rentiergeweih, was wir von dieser Reise als Mitbringsel erhaschen wollten, aber nicht
damit rechneten, es so weit im Süden zu finden. Die Valdresflya geht über in das Sjodalen. Wir halten
am
Ridderspranget und schauen uns die Wildwasserschlucht der Sjoa an. Ihr folgen wir bis Sjoa, biegen
ab auf die E6, um sie in Nordrum zugunsten der 27 wieder zu verlassen. Jetzt erwartet uns das
Venabygdesfjellet, das in Südosten an den Rondane-Nationalpark anschließt. Auch am Rande des Rondane
liegt Enden, dort biegen wir auf die 219 und finden am Ufer des Atna unseren Stellplatz für diese
Nacht.
Montag, 14.08.06 - 9. Tag
Der Regentag. Es regnet mal schwach mal stark, aber eigentlich ohne Pause. Wir verabschieden uns von
unserem Stellplatz. In Atnossen verlassen wir auch das Atnedalen und fahren ein kurzes Stück über die
E3. In Koppang kommen wir auf die 30 und in Akerströmmen auf die 217. Durch das Fjell nähern wir uns
dem Femunselva, dem Femundsee und natürlich auch dem Femundsmarka-Nationalpark. Einen kurzen Abstecher
machen wir nach Drevsjö zum Wildnis-Museum, nutzen eine klassische Schotterpiste für einen Abstecher
zum Gutulja-Nationalpark, um unterwegs doch einige Rentiere zu sehen. Auch wenn in dieser Region die
großen vier (Luchs, Vielfraß, Wolf und Bär) vorkommen, konnten wir unterwegs weder einen von ihnen
noch einen Elch sehen. Vermutlich regnete es allen viel zu viel. Bei Valdalen verlassen wir Norwegen
und erreichen Schweden. Über Idre gelangen wir nach Särna. Ein Bummel durch den Ort, etwas futtern,
die historische Kirche und ein Gehöft anschauen und bis morgen den Regen in unserer kleinen, aber
feinen Hütte verschlafen.
Dienstag, 15.08.06 - 10. Tag
Der Himmel hat seine Pforten endgültig geöffnet - es regnet auf Teufel komm raus. Trotzdem wagen wir
die Fahrt zum Fulufjället Nationalpark, der 2002 eröffnet wurde und 385 km² hat. Als besondere
Sehenswürdigkeit im Nationalpark gilt der Wasserfall
Njupeskär, der mit 93 m Höhe der höchste Schwedens
ist. Neben dem Wasserfall zeigt der Fulufjäll eine Landschaft, die kurz und knapp als Märchenlandschaft
bezeichnet werden kann. Feen und Trolle erwachen an jeder Ecke zum Leben. Neben der top Landschaft
hatten wir das Riesenglück, dass es genau während dieser Wanderung nicht geregnet hat. In strömenden
Regen verlassen wir den Nationalpark und fahren auf der 70 südlich nach Älvdalen. Hier nehmen wir uns
wegen des Regens eine Hütte für vier Tage und werden einige Ausflüge in der Region machen.
Mittwoch, 16.08.06 - 11. Tag
Der Tag des Autos ... doch davon später mehr. Vorbei an der Schanze von Rot (Freilicht-Museum) fahren
wir nach Orsa zum Bärenpark. Zunächst eine relativ prima zu fahrende Strecke. Doch dann geht's los:
Frische Teerpartien, grob überstreut mit Kies und Splitt machen die Fahrt zum Höllenritt. Das Fazit am
Ende der Strecke: Bis fast unter die Seitenfenster ist der Wagen mit Teer vollgespritzt und drei
Einschläge in der Windschutzscheibe werden (hoffentlich erst in Deutschland) den Austausch nötig
machen. Trotzdem - wir können ja eh nix mehr ändern - freuen wir uns auf die Bären und die anderen
Raubtiere des Parks. Wir können interessante Beobachtungen machen, wurden bei den Wölfen jedoch etwas
stutzig. Als Futter lag in ihrem Gehege eine ganze Kuh. Die Wölfe selbst haben sich jedoch versteckt.
Das Rudel muss aber schon größer sein, da im Gehege einige Skelette kompletter Tiere zu sehen waren.
Es kam natürlich wie es kommen musste, es fing wider aus allen Rohren an zu regnen. Also rein ins Auto
und ab nach Orsa, um uns die historische Kirche anzuschauen. Der erste Halt in Orsa war dann in einer
Autowerkstatt - Auto Teil 2. Zwischen Bremsklotz und Bremsscheibe hatte sich ein Steinchen verkeilt.
Wenigstens das haben wir herausbekommen und konnten dann doch noch die Kirche bei einem Stadtbummel
besichtigen. Der zweite Stadtbummel des Tages folgt in Mora. Hier sehen wir die erste, wenn auch sehr
kleine Fußgängerzone seit 10 Tagen. Und wir sollen zurück (rollen kann unser Auto noch) nach Älvdalen.
Donnerstag, 17.08.06 - 12. Tag
Nebel, Nebel, Nebel und endlich mal kein Regen. Wir trödeln absichtlich etwas herum und machen uns
trotzdem am späteren Vormittag auf die Socken, um um den
Siljansee herumzufahren. Aber kaum haben wir
Älvdalen verlassen, kommen wir uns richtig veräppelt vor. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein pur.
So fahren wir nach Nusnäs und besichtigen die Herstellung der Dalarna-Pferdchen. In Rättvik schauen wir
uns die interessante Kirche mit dem Kirchenbootanleger und den ehemaligen Pferdeställen an. Nicht weit
entfernt erstreckt sich der weltweit längste hölzerne Steg in einen See und endet am Bootsanleger.
Der Siljansee ist her derartig flach, dass ohne diesen 628 m langen Steg nicht mal Paddelboote bis
ans Ufer kämen. Ein Stück weiter, an der Westseite des Sees, kommen wir durch wunderbare
"Pippi-Langstrumpf-Dörfer", um an der Seilbahn des Gesundaberget zu landen. Bei diesem Wetter fahren
wir selbstverständlich hinauf, genießen die geniale Aussicht und ein Pripps Bla. Dies Insel Sollerön
betrachten wir nicht nur von oben, sondern schauen uns noch die Wikingergräber an. Wurden damals die
Menschen absichtlich auf der unbewohnten Insel begraben, da die Toten dort für die Braunbären nicht
erreichbar waren. An der Westseite des Österdalälven entlang erreichen wir wieder Älvdalen und beenden
den Abend mit einer Partie Minigolf.
Freitag, 18.08.06 - 13. Tag
Rundkurs Älvdalen - Transtrandsfjell - Älvdalen
Wir haben wieder Traumwetter und die warme Sommersonne begleitet uns den ganzen Tag. Wir fahren
nördlich zum Stofslagen Kraftverksdam. Die Stauanlage ist eine der größten Schwedens. Für die Turbinen
erreicht das Wasser eine Fallhöhe von 140 m. Wird das Wasser voll aufgestaut, erreicht der dadurch
entstehende See eine Länge von 70 km. Das heißt, die gesamte Niederschlagsmenge eines Jahres der
Einzugsregion passt in den See. Eine gewaltige Anlage, sicherlich gut für die Stromerzeugung, aber
ganz offensichtlich leidet die Natur doch sehr darunter. Ein kurzes Stück fahren wir auf der 70 weiter,
um nach Lövnäs abzubiegen und wir halten am Naturreservat
Gryvelva. Wir befinden uns jetzt mitten in
Scanland, wo es weit mehr Tiere als Einwohner gibt. Das Naturreservat bildet neben ein paar
historischen Gebäuden (Waldarbeiter, Köhler und Teergewinnung) auch optimale Möglichkeiten für
Wanderungen in der Natur. Mit sehr viel Grlück (was wir leider nicht hatten) sind Tierbeobachtungen
der großen vier und von Elchen möglich. Deutliche Spuren der Elche und Braunbären konnten wir
entdecken. Mit diesen Eindrücken im Kopf erreichen wir Sälen und das Transtrandsfjäll. Auch hier
trifft uns wieder die "Zivilisationskeule". Eben noch in der einsamen Wildnis ganz alleine, sind wir
mit Sälenfjäll im größten schwedischen Wintersportgebiet gelandet. Sälen selbst wirkt noch etwas
beschaulich, dass Fjäll ist allerdings übersät mit Skiliften, Campingplätzen, Einkaufsmöglichkeiten
und Unterkünften aller Art. Wer genügend Geld mitbringt, kann sogar Luxusherbergen finden. Wir kommen
nach Berga, dem Startpunkt des Wasalaufes. Einmal im Jahr, am ersten Sonntag im März, gibt es hier das
90 km Langlaufrennen von Berga nach Mora. Eines der sportlichen Highlights Schwedens an dem rund 16.000
Starter teilnehmen. Der Sieger des Rennens benötigt meist 4 Stunden. Auch unseres Rückfahrt fürht uns
durch das Scanland, teilweise begleitet vom Wasalöppsleden wieder nach Älvdalen. Noch eine Partie
Minigolf und auch dieser ereignisreiche Urlaubstag neigt sich dem Ende.
Samstag, 19.08.06 - 14. Tag
Der Fahrtag.
Gut gelaunt und bei schönstem Wetter starten wir in Älvdalen und wollen nach Bengtsfors am
Dalslandkanal. Die Strecke lässt sich eigentlich recht gut fahren, aber das Wetter machte uns einen
Strich durch die Rechnung. Mit jedem Kilometer fing es mehr an zu regnen. Ein paar Zwischenstopps,
die wir machen wollten, sind buchstäblich ins Wasser gefallen und unseren Stellplatz fanden wir nicht
weit von Haverud im Dauerregen.
Sonntag, 20.08.06 - 15. Tag
Wir beginnen in Håverud und schauen uns das Aquädukt an. Wohl so ziemlich einmalig ist die hier
verwendete Bautechnik. Über die schmale Schlucht führen die Autobrücke, darunter die Eisenbahnhebebrücke,
darunter einige Schleusen und die Schiffsbrücke und darunter das ehemalige Flussbett. Alles
zusammengedrängt auf einer Länge von 100 m. Es ist wohl die Sehenswürdigkeit im Dalsland und ein
Teilstück des Dalslandkanals. Wir reisen weiter, etwas südlich , um in Vargön von unserer eigenen
Vergangenheit eingeholt zu werden. Vor etwa 15 Jahren haben wir auf dem Tafelberg Halleberg einen
wunderschönen und einsamen Übernachtungsplatz am Hallsjö gefunden. Wir machen uns auf die Suche und
werden recht schnell fündig. Aber 15 Jahre hinterlassen auch hier ihre Spuren. Einsam und verträumt
ist der Platz nun nicht mehr und vom Naturreservat kann man auch nur noch bedingt sprechen. Also
begeben wir uns noch zum zweiten Tafelberg dem Hunneberg. Zunächst schauen wir uns das Reservat und
das Elchmuseum an, fahren einmal auf dem Tafelberg herum, machen auch hier eine kleine Wanderung, aber
was wir eigentlich vor hatten, gelingt nicht. Halleberg und Hunneberg haben die höchste Elch-Population
in ganz Schweden und wir bekommen keinen einzigen zu sehen. In Anten am Antensee schauen wir noch ein
paar Dampfbahnfreunden beim Rangieren ihrer Loks zu, um bei Halleljure einen schönen Stellplatz im Wald
beim Fluss zu finden.
Montag 21.08.06. - 16. Tag
Rückreise
Noch ein Stopp und Stadtbummel in Boras (die Stabkriche von Hedared kennen wir ja schon), etwas
einkaufen, schwedische Kronen in Euro zurücktauschen und wir starten durch zur Heimreise.
Varberg - Malmö - Öresundbrücke - Kopenhagen - Rödby - Fähre nach Puttgarden und Übernachtung in
Burg auf Fehmarn.