Reisebericht Skandinavien 2001

Von
Josef Hochstöger und Erika Kromoser

Skandinavien 01. - 28. Juli 2001

Allgemeines:
Durchschnittskurse:
1 NOK:
1 FIM:
1 SEK:
1,87 öS
2,35 öS
1,51 öS
Durchschnittliche Diesel-Preise:
Deutschland:
Norwegen:
Finnland:
Schweden:
Österreich:
11,62 öS/l
14,82 öS/l
12,29 öS/l
13,32 öS/l
11,92 öS/l
Gesamtstrecke: 10.617 km
Verbrauch gesamt: 6,27 l/100km (Verbrauch in Skandinavien: 6,09 l/100km)
Gesamtkosten: öS 60.600,-

So 01.07.2001 Amstetten - Hirtshals (1522 km)
Am Vortag haben wir den A6 Avant bepackt. Wir haben uns wegen der großen Entfernung und der vielen Bergstrecken entschieden, nicht mit unserem VW-Bus zu fahren (198.000 km, 26 Jahre). Schluchtz! Eigentlich lag es aber daran, daß ich zu spät mit den Servicevorbereitungen begonnen habe. Also fahren wir um ½ 9 auf die Brückenwaage: wir zwei + Gepäck: 1980 kg (leer 1600 kg). Nach dem Tanken geht´s auf die Autobahn. Ich fahre bis nach Hannover, Erika dann über Hamburg nach Flensburg. Wir überlegen, ob wir am nächsten Tag die 8-Uhr-Fähre nehmen sollen. Erika fährt aber bis Hirtshals, wo wir um ca. 0:15 direkt auf die Fährspur fahren. Ich kaufe ein Ticket um DKK 1.330 (2.500 öS) und um 01:00 Uhr geht´s los. Exakt getimt! 1.522 km, 13:13 Stunden reine Fahrzeit, Verbrauch 7,3 l, 115 km/h Schnitt.

Mo 02.07.2001 Kristansand - Haukeligrend (275 km)
Die 2 ½ Std. Fahrzeit mit der Fähre sind katastrophal. "Due to strong winds in Skagerrak". Uns beiden ist fürchterlich schlecht, ich gehe 2x kotzen und bin fast tot. Beim Herunterfahren von der Fähre kann ich mich kaum auf den Beinen halten und übergebe mich noch 2x neben dem Auto. Erikas Diagnose: Salmonellenvergiftung vom Strammen Max mit fast rohem Spiegelei. Um 5 Uhr kommen wir von Kristiansand weg. Da die Sonne schon längst scheint fährt Erika Richtung Evje. Wunderschöne Landschaft mit Seen und Schäreninseln. Bei einem Rastplatz gehe ich (gestützt von Erika) mit zum Fluß und dann erwachen meine Lebensgeister wieder. Wir fahren das Setesdal hinauf. Kurze Wanderung beim Byklestigen. Über den Fjäll und hinunter nach Haukeligrend. Auf den Bergen leuchten die Schneefelder. Wir nehmen am Campingplatz eine schöne Hütte am See (200 NOK), und fahren Abendessen (Buffet, u.a. hervorragende Köttbullar), je 125 NOK.

Di 03.07.2001 Haukeligrend - Bergen (273 km)
Wir fahren nach dem Frühstück in der Hütte hinauf auf die Südausläufer der Hardangervidda. Wir umfahren die meisten Tunnels über die alten Straßen. Wir besichtigen bei strahlendem Sonnenschein den Latefossen. In Odda entscheiden wir uns für die Westseite des Sorfjord. Nach Odda gehen wir zu 4000 Jahre alten Felszeichnungen! Über Utne nach Jondal zur Fähre und über Norheimsund (Besichtigung Steinsfoss, mit Weg hinter den Wasserfall) nach Bergen. Wir fahren hinein ins Zentrum, direkt bis zum Vagen. Dort nehmen wir ein Hotel (1.090 statt 1.250 NOK). Das Auto steht am Parkplatz (erst ab 8:00 Uhr Gebühr). Wir fahren noch hinauf mit der Floyenbahn, weil das Wetter so schön ist (Bier für Erika 49 NOK!). Nachher unten ein Hafen- / Vagen-Rundgang (Pullover gekauft) und auf eine riesige Pizza (für beide) um 195 NOK! Um 0:30 bei Helligkeit ins Bett.

Mi 04.07.2001 Bergen - Sogndal (311 km)
Wolkenloser Himmel in Bergen (bei 240 Regentagen pro Jahr)! Also fahren wir nach dem Frühstück noch einmal auf den Floyen wegen Sonnenscheinfotos. Dann besichtigen wir die Tyske Brygge. Um 11:15 Abfahrt über Dale nach Voss. Wir wollen die alte Strecke fahren, kommen dann vor Dale schon zu engen Felspassagen und einer Hängebrücke, aber finden dann nur die E16. Die Rv13 mit großem Schnörksel über das Fjell wäre richtig gewesen. Über Voss nach Stalheim (enge Serpentinen hinunter, statt Tunnel), und durch den Gudvangentunnel (11,6 km) nach Flam. Erika war vor 14 Jahre per Inter-Rail hier und erkennt den Ort nicht wieder. Neuer Bahnhof mit vielen Kiosken. Die Queen-Elisabeth-2 liegt im Hafen und verstellt die Sicht. Hunderte Leute strömen zum Zug, der gerade abfährt. Wir suchen und finden den alten Bahnhof heute ein Museum. Leider zu. Dann fahren wir mit dem Auto Richtung Myrdal. Nach 12 km aber gesperrt, die restlichen 8 km nur Rad- und Wanderweg. Spaziergang noch ein Stück weiter, dann kurze Jause und wieder hinab. Von Aurland nach Laerdal nicht den neuen Tunnel (24,5 km!!) sondern auf 1.300 m hinauf durch herrlichen Fjell mit Seen mit Eisschollen und Schneefeldern. Zur Fähre nach Fodnes (inzwischen ist es schon fast 21 Uhr), sie ist gerade da. Fähre, Tunnel und ins Sogndal. Hytta mitten im Wald. Den Nigardsbreen haben wir gestrichen. Der Hüttenbesitzer erzählt uns über die Gletscherbesichtigung und den schneearmen Winter heuer (nur 70 cm). Um Mitternacht noch vor der Hütte geschrieben.

Do 05.07.2001 Sogndal - Brigsdal (158 km)
Erika verweigert das Frühstück (wegen dem Wasser?). Um 11 Uhr weg. In Fjaerland das Gletschermuseum besichtigt. Sensationeller Panoramafilm und sehr gutes Museum (mit Ötzi-Ausstellung)! Dann zu den Gletscherzungen des Supphellebren und des Boyabreen. Über Skei nach Olden und das Tal zurück nach Brigsdal (ca. 18 Uhr). Da es dort keinen See gibt, wieder 10 km zurück zu einem sehr schönen Platz am Oldevatnet. Hytta um 300 NOK. Blick über den See auf den Melkevollgletscher. Noch einmal nach Brigsdal zum Essen. Am Abend Rotwein vor der Hütte (mit Blick zum Gletscher).

Fr. 06.07.2001 Brigsdal - Andalsnes (240 km)
Wir stehen um 8 Uhr auf und fahren sofort nach Brigsdal, weil es die bestellten Brötchen für´s Frühstück noch nicht gibt, zahlen keine Parkgebühr (40 NOK gespart) und gehen hinauf zum Gletscher. Bergauf treffen wir nur zwei Leute. Beeindruckende Gletscherzunge. Einen Meter aufs Eis (keine Steigeisen mit eine Schande)! Nach einer halben Stunde schauen, gehen wir wieder hinunter und nun kommen uns Busladungen von Leuten (Touris) entgegen. Zurück zum Campingplatz, Brötchen geholt und bei Sonnenschein vor dem See mit Blick auf den Melkevollgletscher gefrühstückt. Abfahrt um 12 Uhr. Vorbei am Strynevatnet (spiegelblanker See) zum Dalsnibba (50 NOK). Viele Busse und Leute, schöne Aussicht. Weiter Richtung Geiranger. Wir fahren den "Knoten", eine Spirale der alten Straße. Am Aussichtsplatz zum Geirangerfjord wieder viele Busse und Touris. Im Fjord stehen zwei Schiffe. In Geiranger werden die Schiffe mit den Gästen beladen, wir sitzen bei der einzigen "Frittenbude" (lt. Sandra & Bernd) in der knalligen Sonne. Von 17:45 bis 19:15 Ausflugsfahrt im Geirangerfjord. Sensationell! Schöne Lichtstimmungen, die "7 Schwestern" leider im Schatten, dafür der "Freier" in der Sonne (samt Flasche weil er keine der Schwestern bekommen hat). Beeindruckende Bergbauernhöfe, beim Zurückfahren laufen die beiden Schiffe aus. Herrlicher Ausflug! Dann über die Adlerserpentinenstraße nach Eidsdalen, wo wir sofort auf die Fähre fahren. Dann langer Anstieg zum Trollveggen, leider bewölkt und schon 21 Uhr, aber weite alpine Täler. Dann Besichtigung des Trollstigen von oben. Sehr beeindruckend. Hinunter, und Hytta in Andalsnes (22:30).

Sa 07.07.2001 Andalsnes - Trondheim (341 km)
Ausschlafen und frühstücken vor der Hütte. Um 12 Uhr weg. Entlang der Ostseite des Langfjord und entlang des Sunndalsfjord nach Sunndalsora. Das Sunndal: breite, grüne Hänge und ein Fluß wie die Salza. Nicht so wie bisher nur weiße Gischtbäche. Heute ist es zum ersten mal bewölkt bzw. Hochnebel. Über Oppdal nach Trondheim. Die 340 km fast immer mit Tempomat bei 85 km/h = 5,5 l/100km! Die Hotels in der Altstadt haben alle Sommerpreise, sind aber voll. Wir nehmen eines etwas außerhalb (750 NOK). Dann Spaziergang bzw. Fahrt durchs Zentrum. Essen in einem Lokal in den alten Docks. Alles renoviert, mit Wohnungen, Restaurants usw. Um 22 Uhr (bei Gasstrahlern) im Freien in der Sonne sitzen! Noch ein bißchen in der Stadt herum (Bahnhof, schöne Holzbauten), um Mitternacht wie üblich ins Bett.

So 08.07.2001 Trondheim - Mosjoen (400 km)
Wir besichtigen Trondheim. Den Dom, den großen Holzpalast (Stiftsgard) mit schönen Gärten. Dann entlang des Flusses Holzbrücke und sehr schöne Holzhäuser. Trondheim hat uns sehr gut gefallen. Um ½ 3 geht´s weiter auf der E6. Von Sandra & Bernd inspiriert, am Fiskumfossen (Namsen) die Lachstreppe besichtigt keine Lachse. Dem Souvenirverkäufer blöderweise 100 NOK für das Lachsmuseum aufgedrängt, das aber nur aus ein paar Angeln bestand. Und das Restaurant (Lachsburger) hatte schon zu (18:30) - Reinfall. Weiter durch tolle Wald- und Seenlandschaft zum Laksfossen. Hier massiver Wasserfall ( im Gegensatz zum Staudamm beim Fiskumfossen). Lachsbrötchen gegessen und in der Sonne gesessen. In Mosjoen nehmen wir ohne vorher zu schauen den ersten Campingplatz. Hütte direkt neben der E6! Wir wechseln auf Zelt (Retourgeld von 300 auf 80 NOK). Zelt aufgebaut. Ich lege mich nieder (24h) und Erika geht noch spazieren (bis 1h) und liest und schläft im Auto "Lagerkoller wegen miserablem Waschraum". Es ist fürchterlich laut, u.a. Straßenwaschmaschine um 1 h nachts.

Mo 09.07.2001 Mosjoen - Bodo (423 km)
Aufstehen und nichts wie weg. Hölzerne Altstadt Sjorgata besichtigt - kein Vergleich zu Trondheim. Nach Frühstück in Mosjoen weiter nach Mo i Rana. Abstecher zur Grönligrotte, aber weil gerade keine Führung ist, fahren wir wieder. Am Polarkreis das Polarkreiscenter besichtigt bei der Diaschau fehlt ein Projektor. Dann setzt Regen ein! Trotzdem durch herrliche Landschaft (Saltfjellet) hinunter und weg von der E6 zum Saltstraumen. Sehr beeindruckende Strömung und Wirbel. Dann Hytta in Geitvagen (10 km nach Bodo). Danach noch Rundfahrt in Bodo (überdachtes Einkaufszentrum). Strömender Regen. Hier gäbe es schon Mitternachtssonne!

Di 10.07.2001 Bodo - Nordkjosbotn (548 km)
Wir haben eine Seite einer Doppelhytta, mit nebenstehender Dusch- und WC-Hytta. Um 10h Abfahrt nach Bodo. Ich gehe ins Flugzeugmuseum (Ju88-Wrack, Ju52 mit Schwimmern, U2, CF-104 Starfighter). Erika ist inzwischen in der überdachten Fuzo auf Kaffee + div. Mehlspeisen. Abfahrt um 11:30. Erika "reißt das Steuer an sich". Da es stark bewölkt ist und laufend regnet bzw. nieselt, brausen wir in Höllentempo nach Norden. Die Fähre in Bognes (14:45) fährt uns vor der Nase weg, aber sie wäre sowieso voll gewesen. Jause im Auto während 50 min warten. 25 min Überfahrt. Es ist kühl (12 Grad) und tiefe Wolken hängen herab. Aber: Tolle Landschaft mit naß-glitzernden Granitfelsen. Das gleiche in Narvik. Wir gehen eine Runde durch den Ort, zum Bahnhof (Erikas Interrail-Erinnerungen) und zu Peppes Pizza, wo wir das gleiche Modell wie in Bergen essen. Um 19h Abfahrt (kein Museumsbesuch). Nach Setermoen nehmen wir die "grüne" Route R87 durch ein grünes Tal mit vielen Birkenwäldern. Wir schauen zum Malselvfossen. Großer Flußwasserfall und jede Menge Fischer. Um 22:30 die Sonne blinzelt ein bißchen durch Hytta in Nordkjosbotn. NOK 350 (runtergehandelt von 400), aber dafür Dusche und WC in der Hytta. Wir trinken noch Wein in der Hytta, gehen um 1h bei tagähnlichen Lichtverhältnissen schlafen.

Mi 11.07.2001 Tromso (184 km)
Ausschlafen und dann Ausflug nach Tromso. Besichtigung der Eismeerkathedrale. Dann suchen wir das Nordlichtplanetarium, finden es nach einer Inselumrundung am Unigelände, aber leider geschlossen (angeblich Geldmangel). Dann ins Zentrum (Hafen) auf einen Kaffee und Bummel durch die Fuzo. Erika will nicht ins Polarmuseum und so fahren wir wieder. Bei der Rückfahrt besichtige ich noch die ehem. Küstenbatterie "Tromso Süd" mit Tirpitzausstellung. Wir sind schon um 19h wieder im Zimmer (Hytta mit Dusche/WC!). Ich gehe noch einkaufen, dann bald ins Bett.

Do 12.07.2001 Nordkjosbotn - Nordkap (713 km)
Nach packen und duschen fahren wir um 11h weg. Nachdem es die beiden letzten Tage zeitweise geregnet hat, haben wir heute wieder Sonne. Entlang dem Storfjord, mit herrlichem Blick auf die schneebedeckten Lyngsalpen. Dauernd blicken wir nach links hinüber, auf diese tolle Kulisse. Dann hinauf auf das Kvaenangsfjellet, wo wir vom Restaurant aus einen herrlichen Blick auf die Fjordlandschaft und die gletscherbedeckten Berge haben. Außerdem treffen wir einen Kratschmar-Bus. Dann über Alta und Skaidi nach Hammerfest gebraust. Gute Straße (Tempomat 100). Sehr schöne Landschaft nach Hammerfest hinaus. Ankunft 20h. Wir besichtigen die Meridiansäule (25° 20') und essen hervorragendes Finnebiff und Heilbutt im Panoramarestaurant neben dem Aussichtsturm. Sonne und 24 Grad um 21 Uhr! Wir beschließen, das Wetter auszunützen und fahren um 22:30, nach einem Stadtbummel, Richtung Nordkap. Anfangs Sonnenstrahlen (sehr gute Lichtstimmung), dann stark bewölkt. Durch den Tunnel unterm Meer durch (Nebel im Tunnel!), auf die Insel (172 NOK). Dann kommt die Sonne wieder durch. Um 01:15 sind wir am Nordkap (2x175 NOK). Tolle Stimmung bei Mitternachtssonne! Um drei Uhr liegen wir im Auto am Parkplatz.

Fr. 13.07.2001 Nordkap - Ifjord (325 km)
Um 6h ist es im Auto schon sehr heiß wegen der Sonne. Um 08:15 auf. Draußen blauer, wolkenloser Himmel!!! Wir machen noch ein paar Fotos von der menschenleeren Erdkugel, bevor um 9h das Nordkapzentrum öffnet und die Besuchermassen heranstürmen. Panoramafilm, Kings View und dann Sektfrühstück! Kartenschreiben, Aussicht genießen. Abschließend noch einmal Kings View (klassische Musik in der Grotte davor), Foto bei der Erdkugel, Rundgang und Waffler. Abfahrt um ½ 4 Uhr nachmittag. Wir haben also 14 Stunden (=210°) die Sonne wandern gesehen. Wir fahren wieder durch den Tunnel (Stau bei der Bomstasjon und wieder 172 NOK!) und hinunter bis Lakselv. Dann die R98 hinauf auf das Borselvfjell sehr schöne Fjellstrecke, und hinunter nach Ifjord. Hytte um 250 NOK mit Scheck bezahlt, da keine Mastercard genommen wird und wir nicht mehr so viel Bares haben. Auf der Damentoilette gibt es aber keine Türen und Spiegel und somit ist Erika den nächsten halben Tag sauer.

Sa 14.07.2001 Ifjord - Kirkenes (539 km)
Ich frühstücke allein (siehe oben), dann geht´s nach Tana bru. Wir sind schon 10 km Richtung Kirkenes gefahren (Kommunikationsmangel, siehe oben), drehen dann aber um und fahren doch die Strecke "ans Ende der Welt" nach Berlevag. Wirklich beeindruckend. Zuerst Birken, immer niedriger werdend, dann nur mehr Moos und Mondlandschaft. Dann viele Sommerhäuser und schließlich entlang der beeindruckenden Küste nach Berlevag = Ende der "Eismeerstraße". Wieder zurück (nach Bankomatabhebung!) nach Tana bru und weiter auf einer ebenfalls sehr beeindruckenden Strecke nach Kirkenes. Heute haben wir viele Rentiere gesehen, viele davon traben einfach auf der Straße vor dem Auto daher (wie von Sandra & Bernd prophezeit). In Kirkenes reservieren wir im Rica Hotel zwei Einzelzimmer (kein Doppelzimmer frei) als wir nach kurzer Alternativensuche zurückkommen, ist es belegt. Mist!. Wir bekommen ein anderes reserviert (Kirkenes Hotel, 700 NOK). Großes Umpacken (Reisemitte) und dann zur Mitternachtssonnenbeobachtung auf einen Berg mit schöner Aussicht. Wegen der östlichen Lage (30°, östl. von Istanbul), Mitternachtssonne schon um 23h MEZ = 24h MESZ. Erika gibt sich zwei Bier beim MnS-schauen. Um 1 h zurück ins Zimmer. Laute Rockmusik in der Disco, aber mit Oropax und Müdigkeit gut geschlafen.

So 15.07.2001 Kirkenes - Surpu (256 km)
Bis 10h geschlafen. Ich gehe zum Reisebüro wegen Murmansk-Fahrt. Aber die nächste Fahrt ist erst am Mittwoch (Visum 1.300 NOK p.P.). Also fahren wir nach Grense Jakobslev (Tip von Sandra & Bernd). Russische Grenzpfähle fotografiert! Schöne Strecke und am Endpunkt Sandstrand und Schären! Vor uns die Barentsee, rechts der russische Wachtturm, links der norwegische. Zurück nach Kirkenes ins Grenzlandmuseum. Erschütternde Texte zu den Kriegshandlungen. Dann wollen wir noch auf eine Pizza gehen, finden aber keine. Um ca. 18h Fahrt nach Neiden. Dort Essen (Finnebiff und Lachssteak) und um die restlichen NOK´s tanken. Vor der Grenze zu Finnland Tax-Free-Refund (für den Pullover aus Bergen) zuerst 155 NOK (was tun damit?) dann aber 119 MK (Finnmark). Nach der Grenze ändert sich die Landschaft fast schlagartig. Flache Seenlandschaft. Alle paar 100 m ein See!! Kurz nach Sevettijärvi, in Surpu, nehmen wir eine herrliche gelegene Luxushütte an einem See (MK 250, Teilbetrag auf Rechnung, weil wir zuwenig Cash haben). Die letzte Mitternachtssonne beleuchtet eindrucksvoll das gegenüberliegende Seeufer. Nach dem Logbucheintrag um 1h ins Bett.

Mo 16.07.2001 Surpu - Rovaniemi (473 km)
Diesmal haben wir jeder ein eigenes Schlafzimmer Wir schlafen wieder sehr lange und kommen erst nach 12h weg. Es regnet! In Inari zahlen wir den Erlagschein ein, frühstücken (!), tanken und fahren dann lt. Reiseführer eine der verlassensten Strecken Lapplands. Bis Inari haben die Seen dominiert, jetzt sind es die Wälder (oder der Wald). Abstecher zum Lemmenjokki N.P. Wir lesen die Infotafeln es gäbe einen kurzen markierten Weg mit 4 km, aber da nichts außer Wald zu sehen ist, fahren wir zum Glück weiter. Kurz danach kommt ein wolkenbruchartiger Regen! In Pokka bleiben wir kurz stehen (Jause), fotografieren ein Rentier die immer wieder auf der Straße stehen. Große Hinweistafel: Am 28.01.1999 hatte es hier 51,5 °C!! Dann 30 km Sandstraße, das Auto wird airgebrusht. In Kittilä wieder auf die Hauptstraße und Erika fährt nach Rovaniemi. Wir bleiben zufällig neben einem Hotel stehen, es paßt 440 FIM und völlig zentral. Es ist ½ 8h (nach finnischer Zeit ½ 9). Nach dem Duschen gehen wir essen (Gourmetlokal aus Reiseführer) am Fluß. Erika: Lachs, ich: Rentierfilet auf Morchelsauce, danach lappländischer Bauernkäse mit Zimt-Sahnesauce und Multbeerenkompott. Danach Aussicht auf den ersten Sonnenuntergang seit 8 Tagen von einer Hotelterrasse auf einem Hügel. Buspassagiere aus Haag getroffen. Kurz in die Fuzo. Wieder erst um 1h Körperzeit ins Bett.

Di 17.07.2001 Rovaniemi - Skelleftea (439 km)
Frühstück gibt´s nur bis 10h Lokalzeit (=9h, d.h. um 8h aufstehen sehr hart!). Dann ins Arctica-Museum. Ich finde es sehr gut Erika nicht. Dann zum Polarkreis und Santa Claus Village. Sensationeller Kitsch. Postamt des Weihnachtsmanns wir schreiben Karten, die erst vor Weihnachten geschickt werden, Weihnachtsmusik, Weihnachtsmann in seiner Wohnung! Um 15h Ortszeit weg. Wir gewinnen an der schwedischen Grenze eine Stunde. Neben den durchgehenden Wäldern sieht man plötzlich Seen typisch schwedisch! In Lulea fahren wir nach Gammelstaden. Zuerst Bankomat, dann schwedische Gutzies. Wir besichtigen die Kirchstadt bei Regen. Lauter kleine rote Häuschen rund um die Kirche geschachtelt. Dann noch eine Rundfahrt durch Lulea selbst und wir brausen weiter. Um 21:30 suchen wir in Skelleftea ein Hotel 699 SEK, und werden Mitglied beim First Hotel.

Mi 18.07.2001 Skelleftea - Söderhamn (634 km)
Auch in schwedischen Hotels gibt es nur bis 10h Frühstück! Also auf. Wir lassen uns als First Member gleich ein Hotel in Stockholm mit 300 SEK Discount reservieren. Um ½ 12 ab. Eintönige Strecke: E4 mit den üblichen Seitenspuren, auf die sich die Schweden beim Überholen drandrücken, links und rechts Wald, Regen!! Wir brausen mit 90 110 bis Örnsköldsvik und fahren dann bei Ullanger die "Touristenstraße" Hölgakusten. Laut Velbinger Postkartenmotive. Stimmt auch, wäre nicht der Regen und der Nebel. Schöne Buchten zum Meer. Wieder auf die E4 und weitergebraust. In Sundsvall eine Runde durch die Stadt. Hübsch, aber Regen. Wir fahren bis Söderhamn und nehmen eine ganz kleine Hütte auf einem Campingplatz im Wald an einem See 22h. Essen in der Hütte + Wein!

Do 19.07.2001 Söderhamn - Stockholm (270 km)
Lang schlafen, Tee in der Hütte. Wir wollen um 12h weg, aber da die Kühlbox im Auto eingeschaltet war, ist 1. die Batterie leer, 2. das Auto steht mit der Schnauze zum Wald, 3. es geht bergab (zurückschieben unmöglich), 4. es schüttet in Strömen, 5. das Starterkabel ist ganz unten im Kofferraum, 6. das Starterkabel ist zu kurz. Erst das zweite Auto hat die Batterie auf der richtigen Seite (inzwischen hätte ich auch ein zweites Kabel vom Campingwart). Abfahrt um ½ 2 bei Regen. Vor Uppsala hört der Regen auf, statt Wald kommen jetzt die schwedischen Seen. In Uppsala Domkyrka und Uni besichtigt. Dann hinein nach Stockholm ins First Hotel (SEK 849 statt 1149). Abends bei guter Sonnenstimmung zu Fuß zum Stadshuset und durch die Gamla Stan. Wir essen Pasta und holen uns dann in den Gäßchen ein Waffeltüteneis mit 3 "Kugeln", die die Größe von je 3 Kugeln haben! Je SEK 30. Wir brauchen einen Gamla-Stan-Rundgang zum Niederkämpfen der Eistüte. Um Mitternacht Parkgebühr fürs Wochenende eingeworfen und ins Hotel.

Fr 20.07.2001 Stockholm (0 km)
U-Bahn Karte gekauft (für 3 Tage) und mit Tunnelbana und Bus nach Djurgarden. Zu Fuß zurück, vorbei am Gröna Lund Vergnügungspark und Vasamuseum (Feuerschiff). Schiffsrundfahrt "unter den Brücken von Stockholm", 2 Std. sehr schön und informativ. Dann nach Gamla Stan zum Königsschloß und zum gleichen Italiener essen. Noch ein Eis und mit Tunnelbana ins Hotel.

Sa 21.07.2001 Stockholm (0 km)
Heute bis 11h Frühstück (Sa/So). 12h Führung im Stadshuset erwischt. Sehr gut (deutsch). Durch den "blauen" Saal (Nobelpreisverleihung) und den goldenen Saal mit Millionen Mosaiksteinchen (teilweise falsch gesetzt durch Handwerker) auf den Turm. Von dort ein toller Blick über die Stadt. Dann zum Milles Garden Skulpturen bewundern. Dann noch einmal nach Djurgarden. Fußweg zu Schloß Rosendal (Desiree) und zu Waldemarsudde (Prinz Eugen als Maler). Statue "der Denker" gefunden. Noch einmal nach Gamla Stan. Essen beim Stortorget. In der Hotelbar wird unser Gutschein (welcome check) von Skelleftea nicht angenommen. Pech.

So 22.07.2001 Stockholm - St. Anna (294 km)
Um 12h Richtung Drottnigholm. Wir finden fast nicht aus der Stadt hinaus. Bei Schloß Drottnigholm Rundgang durch den Park. Dann auf die E4 und hinunter bis Söderköping. Hinaus nach St. Anna. Keine Hütte frei, aber "Rum". Eigene Ferienwohnung in Privathaus (mit Balkon) um SEK 300. Am Abend nach Tyrislöt, Seekajak reservieren.

Mo 23.07.2001 Tyrislöt (19 km)
Wir fahren mit einem 2-er Kajak von ½ 11 (nach Kaffee) bis ½ 8 in einem riesigen Schärengebiet Navigation mit Karte und Kompaß. Sonne und sehr heiß. Einfach ein Wahnsinn. Am Nachmittag aufkommender Wind und Wellen.

Di 24.07.2001 Mon (6 km)
Nachdem es in Tyrislöt nur mehr ein "Rennkajak" (Anita) ohne Gepäckraum gibt, fahren wir von Mon mit einem normalen 2-er Seekajak. Wieder durch sensationelles Schärengebiet, diesmal mit ausgedehnten Faulenz-Pausen. Bei an die 30 Grad liegen wir ausgestreckt auf den Schären. Extrem stechende Sonne. Am Abend hervorragendes Essen im Campingplatzrestaurant in Mom. In unserem Quartier jetzt schon die dritte Nacht am Balkon die dritte Flasche Wein.

Mi 25.07.2001 St. Anna - Kalmar (258 km)
In der Früh (=10:30) bestelle ich die Fähre für Fr/Sa. Abreise um ½ 1. Wir fahren zu einer Kaffee / Waffler Stuga. Dort kaufen wir auch einen Leuchtturm für Feri (der lange Erik). Dann quer durch waldviertelähnliche Landschaft auf die E22. Kurz einen Sprung nach Västervik hinein. (Bankomat, TI, McDonalds). Wir reservieren das First Hotel in Kalmar (SEK 699 statt 799 als First Member). Dort angekommen besichtige ich allein ein altes russisches U-Boot. Danach zum Schloß Kalmar und Gamla Stan. Abendessen bei einem Griechen (Pizza) 24 Grad um 22h griechische Musik wie im Süden.

Do 26.07.2001 Öland (239 km)
Nach dem Frühstück fahren wir auf ein Foto zum Schloß Kalmar. Wir diskutieren über die parkenden Autos und ob man den Fußgängerübergang benutzt. Erika springt über die Absperrung und ist plötzlich weg. Am Boden liegend mit blutendem Cut. Erstversorgung, dann zum Ärztecenter. Es ist Mittag, aber die Schwestern verarzten Erika mit Strips. Ruhe im Hotel bis 15h. Dann nach Öland. Ostküste bis zum Ölands norra udde. Besichtigung des langen Erik (Leuchtturm). Über die Westküste nach Borgholm. Dort Essen und Sonnenuntergang schauen. Dann zurück nach Kalmar. Die Landschaft auf Öland war nett, (gepflegte Höfe und Kulturlandschaft) aber dann doch 150 km immer wieder das gleiche.

Fr. 27.07.2001 Kalmar - Trelleborg (411 km)
Wir holen das Foto vom Schloß (diesmal ohne Sturz) nach. Dann Richtung Växjö. Wir fahren nach Kosta und Boda wegen der Flaschen (Serie Satellite), gibt´s aber nicht. Baden gehen an einem herrlichen See mit warmen Moorwasser. Dann über Växjö zur Huseby Bruk. Kurzer Rundgang zum Schloß und den Mühlen. Im alten Gehöft gibt´s leider nur zu Trinken und so fahren wir weiter, nicht Richtung Malmö, sondern zur Südküste nach Ystad. Zum südlichsten Punkt Schwedens mit Leuchtturm. Dann zur Fähre (½ 9). Wir bekommen gleich Schlüssel für die reservierte Kabine, gleich auf´s Schiff und zum Captains Buffet. Wiederum sensationell und ein würdiger Abschluß. Erika und ich feiern unseren 17-er. Kabine ist ausgezeichnet (DEM 130). Fähre insgesamt SEK 2.190.

Sa 28.07.2001 Travemünde - Amstetten (1066 km)
Die Fähre kommt schon um 7h an. Richtung Norden extremer Verkehr mit vielen Staus. Wir haben Glück. Trotz Verletzung fährt Erika auch eine große Strecke. Den ganzen Tag 28 32 Grad. Um 16h Essen in Suben beim Schiff. Um 18h zu Hause.


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